Wie alles begann: Schottland, Whisky, Leidenschaft

Es war im Sommer 1984, aus dem schönen Saarland fuhr eine kleine Gruppe der katholischen Jugend Hühnerfeld ins ferne Schottland.

Inverness war der Anfangspunkt einer Wanderung durch eine einzigartige Natur. Unser Ziel war die Insel Skye.

Wir wanderten am Caledonian Canal vorbei bis zum Loch Ness, sahen Urquhart Castle und besuchten in Drumnadrochit das Loch Ness Center. Heute ist Drumnadrochit der Startpunkt für den Affric Kintail Way. Ohne es zu wissen, wanderten wir damals diesen Weg, 72 km mit Karte und Kompass, ein echtes Abenteuer.

Das Glen Affric verzauberte uns mit seiner außergewöhnlichen Schönheit. Wir sahen tiefe Seen, hoch aufragende Berge, schroff abfallende Schluchten und alte Wälder. Das Tal wird oft als eines der schönsten schottischen Täler bezeichnet.

Es war ein untypischer Sommer für schottische Verhältnisse. Es war sehr warm und trocken und der Himmel war so blau wie das Blau der schottischen Nationalfahne. Eine Pause am River Affric wurde sogar zum Baden genutzt.

Auf unserem Weg Richtung Skye kamen wir am Loch Beinn a Mheadhoin und am Loch Affric vorbei. Wir saßen vor dem Alltbeithe Youth Hostel; diese Jugendherberge ist nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen. Die Vielzahl von Landschaften mit atemberaubenden Aussichten war für uns alle eine absolut schöne Erfahrung. Zum Abschluss der Wanderung waren Loch Duich und Loch Alsh ein weiteres Highlight auf dieser Tour.

Da es 1984 noch keine Brücke zur Insel Skye gab, mussten wir mit der Fähre von Kyle of Lochalsh nach Kyleakin übersetzen. Wir hatten alle eine solche mehrtägige Wanderung noch nie auf unserem Reiseplan. Als wir auf der Insel Skye ankamen, waren wir alle ziemlich erledigt. Wir hatten es aber geschafft und gönnten uns von unserem Camp aus die Aussicht auf die Halbinsel Appelcross.

Nach 3 Ruhetagen auf Skye, fuhren wir mit dem Zug von Kyle of Lochalsh aus durch eine fantastische Landschaft nach Inverness zurück.

Hier sollte unser Abenteuerurlaub mit einer Destillerybesichtigung beendet werden. Wir besuchten die örtliche Millburn Destillery, die damals noch geöffnet war. Ein alter Schotte führte uns durch alle Bereiche der Whiskyherstellung und erzählte uns mit viel Leidenschaft von Mash Tun, Fermentation und der Destillation. Zum Schluss wurde der Whisky probiert. Mit diesem ersten Destillery-Tasting veränderte sich nicht nur meine Einstellung zu dem Getränk Whisky, sondern auch mein Leben. Die Wanderung hatte zur Folge, dass ich überall von der schönen Landschaft Schottlands erzählte und das Tasting erweckte in mir die Freude an den Aromen im schottischen Whisky.

Zwei Jahrzehnte versuchte ich meine Frau und meinen Sohn erfolglos von einem Urlaub in Schottland zu überzeugen.

2004 fuhr ich dann endlich wieder nach Schottland, wieder zum Wandern, jetzt über den West Highland Way. Ein Kollege und ich stellten uns der Herausforderung
156 km von Glasgow nach Fort William zu wandern.
Der Weg führte uns am wunderbaren Loch Lomond vorbei, wir streiften das Rannoch Moor im Westen, am Ende vom Glen Coe erklommen wir den Devil’s Staircase und in der Nähe von Fort William haben wir den Ben Nevis mit 1344m Höhe fast bestiegen. Fast? Bei dieser Wanderung war das Wetter sehr schottisch und ich konnte bei Regen, Nebel und angelaufener Brille nur bis kurz vor den Gipfel wandern. Mein Kollege ging weiter und hat das Gipfelfoto im Nebel gemacht. Am Fuß des höchsten Berges Schottlands liegt die gleichnamige Brennerei, hier belohnten wir uns am nächsten Tag mit einer Besichtigung. Hier produziert Ben Nevis seinen Whisky und empfängt Besucher.

Nach dieser Tour wurde ich fast schon missionarisch tätig, bei Treffen mit Freunden erzählte ich immer von meinen Erlebnissen in Schottland und von der tollen Landschaft und der unendlichen Ruhe.

Dann gab es erste Tastings zusammen mit der saarländischen Whisky Fee.

In meinem Freundeskreis war das Thema Whisky langsam salonfähig, wir tasteten uns an die Aromen im Whisky heran.
2009 hatte ich eine Gruppe von 9 Personen zu einer Wanderung über den Speyside Way überzeugt. Wir wanderten von Aviemore Richtung Meer bis zur Spey Bay und von dort nach Buckie, 130 Kilometer am Rande der Cairngorm Mountains entlang mit einigen Abstechern nach Tomintoul und Dufftown. Wer Whisky liebt und gerne wandert, ist auf dem Speyside Way genau richtig. Der Fernwanderweg brachte uns mitten ins Herz der Speyside Whisky Region, dabei durchwanderten wir malerische Landschaften. Die Speyside Whisky Region ist die Gegend mit den meisten Brennereien in ganz Schottland. Der Speyside Way bietet deshalb die Chance, ausgedehnte Aufenthalte in der Natur mit der Kostprobe edler Tropfen zu verbinden und darüber hinaus vor Ort mehr über Kultur und Geschichte des Whiskys zu lernen. Unseren Wissensdurst stillten wir bei Glenlivet und Glenfiddich. Natürlich pflegten wir auch die örtlich Pubkultur, deshalb gibt es so viele schöne Erinnerungen an diese Wanderung, die immer wieder gerne erzählt werden. Es war ein tolles Gruppenerlebnis.
Da eine Schottlandreise nie zu den günstigsten Reisen zählt, wurde für 2010 eine preiswertere Alternative gesucht. Mit ungefähr der gleichen Gruppe wie im Jahr zuvor, wurde eine Wanderung in Deutschland geplant. Am keltischen Ringwall Otzenhausen war unser Startpunkt. Über den Saar-Hunsrück-Steig und den Nahe-Höhe-Weg kamen wir nach einigen Tagen in Kirn/Nahe an. Der Abschuss unserer Wanderung hatte wieder eine Verbindung zu Whisky und fand auf der Kyrburg in Kirn, bei einem Whisky-Tasting statt.
Das Thema Schottland und Whisky war auch oft Inhalt von Gesprächen zwischen meiner Frau und mir. Ich erzählte ihr von meinen Ideen wie ich mir ein Tasting vorstellen würde und ich fing an Whisky zu bestellen und organisierte selbst Tastings. Da ich bei den Tastings oft am Ende mit einer Diashow für Schottland Werbung machte, war Whisky für mich anfangs nur ein Mittel um die Schönheit Schottlands zu zeigen.
Der Kreis meiner Whisky trinkenden Freunde, Bekannten und Kollegen wurde immer größer. Wir versuchten jungen und alten Whisky. Dann mal nur von einer Brennerei oder von einer Region und manchmal auch kombiniert mit einem leckeren Essen.
Bei irgendeiner Autofahrt hörte ich eines Tages vom Buena Vista Social Club Musik im Radio, wie eine Blitz schoss mir der Gedanke durch den Kopf, dass dieser Name, aber etwas abgewandelt, ein super Namen für einen Whisky-Club sein könnte.
BUENA WHISKY SOCIAL CLUB

Zwischen der Namensfindung und der Gründung unseres Vereins vergingen einige Jahre in denen viel passierte:

  • Wohnmobiltour 2011 durch Schottland
  • Tasting beim Brauclub in Erfweiler-Ehlingen
  • Städtetour nach Edinburgh
  • Segeltour mit dem Schiff „Thalassa“ von Irland nach Islay und Arran
  • Tasting zum Burns Day mit „Pfälzer Haggis“ (Saumagen)
  • Tasting im Ausstellungsraum der Christoph Dorscheid Sportwagen GmbH

Wir waren noch lange kein Whisky-Club; aber es kam, wie es kommen musste!

Durch die Corona Krise wurde die Clubgründung beschleunigt. Bei 6 Online-Tastings mit Whiskyfreunden aus dem Sulzbachtal wurde der Plan zum eingetragenen Verein geschmiedet und auch schließlich umgesetzt.

Die Gründungssitzung fand in meinem Whiskyroom am 19.06.2020 statt.

Manchmal werden Träume wahr und es ist ein schöner Gedanke, dass man nur dran glauben muss. Jetzt ist der Traum zur Wirklichkeit geworden und wir schmieden in unserem Vorstand gemeinsam Pläne für die Zukunft.

Das ist eine lange Geschichte von mir und dem BWSC.

Slàinte Mhath

Martin Schaus
Präsident BWSC

 

Verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol
Der Buena Whisky Social Club e.V. und seine Mitglieder setzen sich für den verantwortungsvollen Umgang mit dem Genussmittel Alkohol ein. Alkoholhaltige Getränke sind in unserer Gesellschaft ein traditionsreiches Kulturgut und zu zahlreichen Anlässen und vielen Gelegenheiten verfügbar. Jeder sollte für sich selber verantwortlich handeln und die Entscheidung treffen, ob und wann er alkoholhaltige Getränke konsumiert. Bitte helft insbesondere dabei, unsere Jugend über die Gefahren des Alkoholkonsums aufzuklären und vor dessen Folgen zu schützen.

 

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